Abschlusstagung des SPL und Forschungstag der ZEWIL 2023
An vielen Stellen wird an der Universität Göttingen zu Schule, Unterricht und Lehrkräftebildung geforscht. Dabei gibt es in unserem arbeitsreichen Alltag selten die Gelegenheit, über die eigenen Forschungskooperationen hinaus mit Kolleg*innen anderer Fachbereiche ins Gespräch zu kommen. Der Forschungstag der Zentralen Wissenschaftlichen Einrichtung für Lehrer*innenbildung (ZEWIL) bietet einmal im Jahr das Forum für Göttinger Wissenschaftler*innen aller Karrierestufen, ihre laufenden Projekte vorzustellen, Anknüpfungspunkte mit Kolleg*innen zu finden und selbst als critical friend die anderen Arbeiten konstruktiv zu kommentieren.
Nach einer pandemiebedingten Zwangspause ist der Forschungstag am 29.11.2023 zurückgekehrt – und hat Verstärkung mitgebracht. In diesem Jahr fanden die Abschlusstagung des Schlözer-Programms-Lehrerbildung (SPL), dem Göttinger Beitrag zur bundesweiten „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“, und der Forschungstag der ZEWIL gemeinsam statt. Für die etwa 60 Besucher*innen hieß das: mehr Poster, mehr Gespräche und mehr Erkenntnisse.
Zum Forschungstag steuerte eingangs Prof. Dr. Christian Ammer, Vizepräsident für Studium und Lehre, ein Grußwort bei. Er hob in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung eines fächerübergreifenden Austausches wie an diesem gemeinsamen Forschungstag hervor. Prof. Dr. Kerstin Rabenstein und Prof. Dr. Christoph Bräuer würdigten in ihrer Begrüßung das langjährige Engagement aller am SPL Beteiligten. Im Gastvortrag von Dr. Anja Durdel, die bei der Ramboll Management Consulting GmbH die Evaluation der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ mit verantwortet, wurden als zentrale Erkenntnisse aus der bundesweiten Befragung der an der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ beteiligten Kolleg*innen die erheblichen Unterschiede der Rahmenbedingungen hervorgehoben, in welche die Lehrkräftebildung an den Standorten und in den einzelnen Bundesländern eingebettet ist. Sie empfahl, uniintern zu reflektieren, an welchen Strukturen weitergearbeitet werden könne, um Verbesserungen für die Lehrkräftebildung am Standort und durch Vernetzung im Land auch standortübergreifend zu erzielen.
Die bei den Postersessions präsentierten Projekte spiegeln die facettenreiche Forschung zur und Angebote für die Lehrkräftebildung in Göttingen wider. Warum sich zum Beispiel zukünftige Lehrkräfte, die doch klar auf einen Beruf hinarbeiten, vertiefend mit wissenschaftlicher Forschung beschäftigen sollten, lernen die Studierenden mit dem Rahmenpapier zum Forschenden Lernen im Lehramtsstudium. Die Methodenberatung für Lehramtsstudierende bietet für eben solche Forschungsvorhaben seit vielen Semestern kompetente Unterstützung bei allen Belangen rund um Haus-, Bachelor- und Masterarbeiten an. Eine der Promotionen der 1. & 2. Förderphase des SPL ging mit Interviews von Lehrkräften der Frage nach, welche Erfahrungen Lehrkräfte beim fächerübergreifenden Unterrichten von Naturwissenschaften machen, wenn sie für maximal zwei der drei Einzelfächer ausgebildet worden sind. Das Konzept fächerübergreifenden Unterrichtens wurde bereits zum Ende der 1. Förderphase mit einem entsprechenden Zertifikatsstudium für Lehramtsstudierende im 2-Fächer-Bachelor und im Master of Education in die Göttinger Lehramtsausbildung integriert. Weiter wurde die Frage untersucht, inwiefern digitale Bausteine zur Schulung argumentativer Kompetenzen beitragen können, und was die Forschung zum Verhältnis von Eltern und Schule über die Kommunikation am Elternsprechtag sagt. Kommunikation stand ebenfalls im Zentrum einer Studie, die die Akzeptanz kontroverser Forschung, speziell zur Forschung, die Tierversuche involviert, in den Blick nahm.
Alle Interessierten, die nicht teilnehmen, konnten oder einen zweiten Blick auf die Projekte werfen möchten, finden nachfolgend eine Aufstellung mit Links und Ansprechpartner*innen. Nehmen Sie gerne Kontakt auf. Ihre eigenen Forschungsarbeiten zur Lehrkräftebildung können Sie beim kommenden Forschungstag 2024 vorstellen. Achten Sie dazu einfach auf die regelmäßigen Infomails der ZEWIL oder auf Updates unter „Aktuelle Nachrichten“ auf der Homepage der ZEWIL. Der Aufruf zur Beteiligung wird Sie rechtzeitig vor dem nächsten Forschungstag erreichen.
Das Programm ist im engen Austausch zwischen der ZEWIL und dem SPL entwickelt worden.
Ansprechpartner*innen der ZEWIL | Ansprechpartner*innen SPL | |
Prof. Dr. Bernd Schröder (Sprecher der ZEWIL) |
Prof. Dr. Kerstin Rabenstein (Projektleiterin des SPL von 07/22 bis 12/23) |
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Prof. Dr. Stefan Halverscheid (Stellvertretender Sprecher der ZEWIL) |
Dr. Marcel Grieger (Projektmanager des SPL) |
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Melanie Lukas (Fachreferentin im Projektmanagement der ZEWIL) |
Alle Fotos: © Peter Heller – Universität Göttingen