Workshop für Lehrende: Naturwissenschaften fächerübergreifend unterrichten

Am 29.06.2021 fand ein Workshop zum Thema „Naturwissenschaften fächerübergreifend unterrichten – Herausforderungen und Potentiale für die Lehrer*innenbildung“ im Rahmen der Maßnahme „Längsschnitt und Wirkungsevaluation zu Selbstwirksamkeitserwartungen“ des Handlungsbereichs A „Fächerübergreifendes Unterrichten“ statt. Der Workshop wurde von Kevin Handtke und Susanne Bögeholz ausgerichtet. Am Workshop haben acht Lehrende der Biologie-, Chemie- und Physikdidaktik teilgenommen. Diskutiert wurden die bisherigen Ergebnisse aus SPL I und II. Ziel ist es, die Ergebnisse für die Ausbildung und den Zertifikatsschwerpunkt nutzbar zu machen.

Insbesondere wurde beleuchtet, inwiefern die zehn fachdidaktischen Aspekte der Selbstwirksamkeitserwartungen zum Unterrichten von Naturwissenschaften (Handtke & Bögeholz, 2019) in der derzeitigen Ausbildung umgesetzt werden. Zur Diskussion stand u.a. auch die Rolle des Fachwissens beim fächerübergreifenden Unterrichten von Naturwissenschaften. Untersuchungen aus SPL I (Handtke & Bögeholz, 2020) zeigen, dass das Fachwissen in Biologie, Chemie und Physik (Sekundarstufe I) von angehenden Lehrkräften als unterschiedlich wahrgenommen wird: das an den Basiskonzepten orientierte erfragte wahrgenommene Fachwissen von den Studierenden und Referendar*innen in Biologie und Chemie hing nicht miteinander zusammen, der Zusammenhang zwischen dem wahrgenommenen Fachwissen in Biologie und Physik erwies sich als schwach negativ und der Zusammenhang zwischen dem wahrgenommenen Fachwissen in Chemie und Physik als schwach positiv.

Zudem wurden erste Ergebnisse aus SPL II thematisiert wie z. B., welchen von je 17 vorgegebenen Vor- und Nachteilen von fächerübergreifendem Unterrichten von Naturwissenschaften (angehende) Lehrkräfte zustimmen. Als Vorteile wurden jeweils zu beiden bisherigen Zeitpunkten des Längsschnitts von ca. 90% das Vernetzen von Inhalten und Unterstützen von Lernprozessen sowie von ca. 80% die Behandlung von Schlüsselproblemen genannt. Als Nachteile wurden zu beiden Zeitpunkten jeweils von ca. 80% das fachfremde Unterrichten sowie von ca. 70% die fehlende inhaltliche Tiefe genannt. Insgesamt bestand bei den Teilnehmer*innen des Workshops der Wunsch nach noch mehr Diskussionszeit, um mögliche Herausforderungen und Potentiale für die Lehrer*innenbildung stärker zu vertiefen. Daher ist geplant, einen weiteren Workshop in der vorlesungsfreien Zeit nach dem Wintersemester 2021/22 auszurichten.

Dozierende und Interessierte, die bisher nicht am Workshop teilgenommen haben, sind herzlich eingeladen am kommenden Workshop mitzuwirken. Sie können sich bei Interesse daran unter khandtk@gwdg.de melden.