Qualitative Methodenberatung für Lehramtsstudierende neu besetzt

Zum Februar hat unser Kollege, Dr. Tilman Drope, das SPL verlassen. Während der ersten Förderphase hat Herr Drope die Methodenberatung mit aufgebaut und stand über viele Jahre den Lehramtsstudierenden in allen Fragen rund um qualitative Haus- und Abschlussarbeiten zur Seite. Mit den besten Wünschen für die private und berufliche Zukunft verabschieden wir ihn in seine neue Funktion als Koordinator der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF in Berlin. Im April durften wir Dr. Maren Oldenburg als seine Nachfolgerin willkommen heißen. Was sie an der Methodenberatung besonders interessiert und mit welcher Methode sie am liebsten arbeitet, hat sie uns beantwortet:

 

Was reizt dich an der methodischen Beratung von Lehramtsstudierenden?

„An der Methodenberatung mit Studierenden reizt mich vor allem der gegenseitige Austausch: über Daten ins Gespräch zu kommen, gemeinsam zu überlegen, woran genau das Erkenntnisinteresse der Studierenden besteht und mit welchen methodischen Vorgehensweisen diesem Interesse nachgegangen werden kann. Dafür sind meines Erachtens sowohl ein vertieftes methodologisches Wissen als auch eine offene Haltung und kreative Herangehensweise bedeutsam. Denn um Methoden anzuwenden, kritisch zu beleuchten und ggf. sogar zu adaptieren, ist es unabdingbar, mich zunächst mit den Grundannahmen und forschungspraktischer Vorgehensweisen ebendieser vertraut zu machen.“

Hast du eine Lieblings-Methode, mit der du gerne arbeitest?

„Am intensivsten habe ich mich mit der Dokumentarischen Methode nach Bohnsack auseinandergesetzt, da ich mit dieser in meiner Dissertation gearbeitet habe. Das Verhältnis zu dieser Methode hat sich während meines Prozesses der Promotion im Laufe der letzten Jahre stetig verändert, von begeisterter Neugier und viel Elan in den Dateninterpretationen bis zu Krisen und der sich aufkeimenden Frage, ob denn die passende Methode gewählt wurde, ob die forschungspraktische Anwendung ‚richtig‘ verläuft, etc. Diese Fragen gehören zum Forschungsprozess dazu und erfordern eine Reflexion über den Forschungsgegenstand, über die theoretischen Konzepte, und vor allem über uns als Forscher*innen selbst. Ich freue mich darauf, Studierende in diesen und anderen Fragen zum Forschungsprozess in ihren Abschlussarbeiten zu begleiten.“