Berichte aus dem Homeoffice

Lichtenberg mit Mundschutz (c) Klein & Neumann Öffentlichkeitsarbeit Universität GöttingenDas Corona-Virus hat den Studien- und Arbeitsalltag auf den Kopf gestellt. Seit Mitte März arbeitet der überwiegende Teil der Beschäftigten von zu Hause aus. Nach nunmehr drei Monaten haben wir im SPL ein kleines Stimmungsbild eingeholt. Die Kolleg*innen wurden gefragt, wie sich für sie die Arbeit im SPL seit Beginn der Corona-Pandemie geändert hat und welches Fazit sie nach drei Monaten ziehen.

Nicht alle sind von den Maßnahmen im gleichen Umfang betroffen. In der Projektadministration verlief der Übergang weitestgehend reibungslos:

Seit der Pandemie hat sich für mich die Arbeit nicht verändert; ich kann von zu Hause aus genauso effektiv arbeiten, wie am Arbeitsplatz, da ich von zu Hause aus auch auf alle relevanten Programme usw. einen Zugriff habe. Was besprochen werden musste, lief über Telefon oder über Videochat, was auch sehr gut funktioniert hat.
Nicole Horn
(Projektassistentin)
An machen Stellen waren die Auswirkungen dennoch spürbar:
Der E-Mail-Verkehr ist noch einmal deutlich gestiegen, ebenso Telefonieren bzw. Videochats. Nach Einrichtung der Netzlaufwerke und Aufrüstung der technischen Ausstattung fand ich das Arbeiten von zuhause aus sehr angenehm.
Marina Aschenbrenner
(Stundentische Hilfskraft)

Vieles, aber eben nicht alles ist von zu Hause aus machbar:

Das Homeoffice ist für mich nichts Ungewohntes. Als Promovend habe ich überwiegend außerhalb meines Campus-Büros gearbeitet. Die meisten Unterlagen, auf die wir regelmäßig zugreifen müssen, liegen mittlerweile zentral auf einem Laufwerk und sind von überall aus zugänglich. Ab und zu ist der Gang in den Waldweg trotzdem erforderlich, bspw. für Vertragsunterzeichnungen oder Mitteilungen an den Projektträger.
Marcel Grieger
(Projektmanager)

Insgesamt hat sich der kollegiale Austausch verändert. Videokonferenzen – BigBlueButton und Zoom als Tools der Wahl – sind zur Selbstverständlichkeit, fast schon zur Routine geworden:

Die Arbeit im Homeoffice wird durch diese Gelegenheiten zur Diskussion aufgelockert und strukturiert. Dabei fordern die neuen Kommunikationsformate ein gewisses Umdenken, wie sie für einen produktiven Austausch gestaltet und genutzt werden können. Auf die kontinuierlichen Diskussionen zu unseren Projekten müssen wir also nicht verzichten.
Rajmund Bethge, Gesche Dumiak, Delia Hülsmann, Samira Mummelthey und Daniel Schumann
(Handlungsbereich C, Promovierende)

MancheForschungsvorhaben können hingegen nicht wie geplant durchgeführt werden. Wer in Corona-Zeiten auf externe Standorte angewiesen ist, muss mit Verzögerungen und manchmal auch Absagen rechnen:

[…] beispielsweise ist eine für Juli geplante Datenerhebung in einer Schule nicht durchführbar. Auch die Datenerhebung in einem außeruniversitären Archiv und die Literaturrecherche in kleineren Fachbibliotheken waren teilweise nicht oder nur eingeschränkt durchführbar, etwa über Scandienste.
Rajmund Bethge, Gesche Dumiak, Delia Hülsmann, Samira Mummelthey und Daniel Schumann
(Handlungsbereich C, Promovierende)

Die Erfahrung lehrt aber auch, dass Veranstaltungen, die eigentlich von der der Präsenz vor Ort leben, durchaus digital angeboten werden können:

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen wurde nicht nur das Begleitseminar zum Forschungspraktikum, sondern auch das Forschungspraktikum selbst in den virtuellen Raum verlegt. […] Dafür treffen sich Lernende, Studierende, die betreuende Fachlehrkraft und ich im Sommersemester 2020 in unterschiedlichen Konstellationen im virtuellen „immeuble plurilingue“.
Prof. Dr. Birgit Schädlich und Laura-Joana Schröter
(Handlungsbereich B, Forschungskompetenzen Lehr-Lern-Labore)

Über mangelnde Nachfrage kann die Methodenberatung gegenwärtig nicht klagen:

Die persönlichen Beratungen vor Ort wurden auf eine Kombination von Telefon- und Email-Beratung umgestellt und die bisherigen Erfahrungen sind sehr positiv. Mit der Vorbereitung der Gespräche über etwas ausführlichere Emails scheinen die wichtigen Fragen schon sehr gut von den Studierenden fokussiert zu werden, so dass eine sehr genaue Beratung unterstützt wird. Auch die Beratung am Telefon gelingt sehr gut. Die Gespräche sind insgesamt kürzer, man kommt aber schneller auf den Punkt.
Dr. Tilmann Drope und Moritz Frechen
(Handlungsbereich B, Methodenberatung)

Lernende und Lehrende erleben gemeinsam ihr erstes Online-Semester. Es ist erfreulich , dass die Zusammenarbeit und das neue Lehrangebot gut funktionieren und sich die meisten Personen recht schnell auf die aktuelle Situation eingestellt haben, wenngleich das soziale Miteinander mitunter etwas zu kurz kommt:

Die Projekte im YLAB leben doch stark von der echten Begegnung zwischen Schüler*innen, Studierenden und SPL-Mitarbeiter*innen. Das kann man nicht eins zu eins virtualisieren. Trotz der schwierigen Zeiten und der anfänglich schwierigen Umstellung ist die Realisierung dank moderner Technik sowie guter Kommunikation möglich und für alle Beteiligten lehrreich und spannend.
Prof. Dr. Birgit Schädlich und Laura-Joana Schröter
(Handlungsbereich B, Forschungskompetenzen Lehr-Lern-Labore)
Dazu tragen nicht zuletzt auch die Studierenden bei:
Unsere Studierenden bringen doch genügend Affinität zum Digitalen mit, um auf Homeschooling, Erklärvideos und Bildungscloud für Seminare und Praktika umzusteigen. In diesem ersten Semester der Corona-Zeitrechnung haben sie jedenfalls gezeigt, dass sie etliche Videokonferenzen und online Zusammenarbeit schnell meistern.
Jasper Cirkel
(Handlungsbereich A, Naturwissenschaften)

Bildnachweis: © Klein & Neumann / Universität Göttingen